Was unsere Partner zur internationalen Pflegekräfte sagen

Was unsere Partner zur internationalen Pflegekräfte sagen

Was sagen unsere Partner zur internationalen Pflegekräfte? Gerandu hat sich mit dieser Frage auseinandergesetzt und traf sich mit der Pflegedirektorin und den Stationsleitern der Klinik in Weilheim. Alle rekrutieren internationale Pflegekräfte, um den Mangel an Pflegekräften in ihren Krankenhäusern zu beheben. Sie erzählen uns von ihrem Treffen mit Gerandu und dem Prozess der Integration tunesischer Pflegekräfte in die Kliniken.

 

Warum die internationale Rekrutierung? 

Immer mehr deutsche Kliniken setzen auf die Anwerbung internationaler Pflegekräfte. Anna Ertel, seit acht Jahren Pflegedirektorin in den Kliniken Weilheim und Schongau, begann 2018 mit tunesischen Pflegekräften zu arbeiten. In ihren Stationen mangelten es an Arbeitskräften. „In den letzten 20-30 Jahren wurden viel zu wenig Pflegekräfte in Deutschland ausgebildet. Wir haben einen massiven Pflegenotstand Deutschlandweit. In den Großstädten wie München werden immer mehr Intensivbetten geschlossen“ beschreibt Ertel die dramatische Situation im Pflegebereich. Wie überall in Deutschland, musste der Mangel an Pflegekräften in den Krankenhäusern durch die Anwerbung von internationalem Pflegepersonal ausgeglichen werden.

 

Integration von internationalem Pflegepersonal auf den Stationen

Die Lösung, Pflegekräfte aus dem Ausland einzustellen, bringt dennoch eine Reihe von Schwierigkeiten mit sich. Erstens muss eine solche Anwerbung vor allem nachhaltig sein, um Stabilität für den Arbeitgeber und vor allem das Wohlergehen des Arbeitnehmers zu gewährleisten. Sowohl auf den Stationen als auch im Berufsleben ist die Integration im Zielland der Schlüssel zum Erfolg der Pflegekräfte. Pflegedirektorin Ertel erklärt, dass die Unterschiede vor allem in der Berufsausbildung liegen können: „Die tunesische Ausbildung unterscheidet sich von der deutschen Ausbildung: Es ist deutlich technischer in Tunesien.“ Sie fügt lächelnd hinzu: „Aber auf der Station haben unsere Mitarbeiter davon profitiert.“
Deshalb ist eine Eingewöhnungszeit einzuplanen, damit die Kollegen aus anderen Ländern ihre Arbeitsweise auf den deutschen Stationen anpassen können. Thilo Rudloff, Stationsleiter in der Klinik Weilheim, schätzt diesen Zeitraum auf sechs Monate bis ein Jahr und präzisiert, dass dies natürlich auch individuell von den Personen abhängig sei.

Neben dieser Anpassung in Bezug auf die Fähigkeiten und die zu verwendenden Maschinen, sind auch bestimmte Vorgehensweisen der Herkunftskultur des Pflegepersonals geschuldet. Der Stationsleiter, der täglich mit mehr als 15 tunesischen Pflegekräften zusammenarbeitet, berichtet beispielsweise vom Respekt seiner Kollegen im Umgang mit älteren Patienten und von ihrem Gespür für Kommunikation und Andersartigkeit. „Ich war erstaunt, wie die tunesischen Pfleger Respekt vor alten Menschen und vor Verstorbenen hatten und das ist glaube ich bei ihnen tief in der Kultur verwurzelten“, sagte er über einen Pfleger, der sich in seiner ersten Schicht um den Tod eines Patienten kümmern musste. Ebenso legen die tunesischen Pflegekräfte trotz der enormen Patientenzahlen und des hohen Rhythmus der Pflegerunden besonderen Wert auf den menschlichen Kontakt mit gebrechlichen Menschen: „Die Pflegekräfte setzen sich neben die Patienten und halten die Hand und dass diese Menschen sich diese Zeit trotzdem nehmen … finde ich sehr schön.

 

Ein Kulturschock? 

 

Die Ankunft internationaler Arbeitskräfte in einem Team kann eine große Veränderung für die Kollegen darstellen. Die wichtigste und auch schwierigste Arbeit in der Integration der Pflegekräfte ist es, die deutsche Kultur kennen zu lernen. Alltägliche Kulturunterschiede, wie Mülltrennung oder Gewohnheiten, fallen da schnell auf.

Jedoch rät sich Stationsleiter der Klinik in Oberbayern davon ab, zum Beispiel die Musikveranstaltungen der Region zu früh im Integrationsprozess den internationalen Arbeitsprozessen vorzustellen, da die bayerische Musik einen leichten „Kulturschock“ bei den Neuankömmlingen verursachen kann.
Tatsächlich ist das Kennenlernen der deutschen Kultur leicht mit der Integration in das Arbeitsteam zu verknüpfen. Das gesamte Team ist sehr unternehmungslustig: „Was wir im Team extrem viel machen ist, wenn die Biergärten offen sind nehmen wir die Leute einfach mit! Serben, Tunesier, alle an einem Tisch, das macht Spaß!“, erzählt Thilo Rudloff, der stolz auf das Miteinander in seinem multinational zusammengesetzten Pflegeteam ist. Die Pflegedirektorin von Weilheim bestätigt: „Ob wir oder die Patienten, haben immer sehr positive Erfahrungen mit internationalen Arbeitskräften gemacht. Eine Lebenserfahrung und einen Kulturaustausch, die wir jeden Tag fortzusetzen versuchen. “

 

Redakteurin: Gabrielle Meton

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